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GREEN WALL

[ Hochschule Mainz, Wiesbaden ]

Für das neue Lehr- und Lernzentrum der Hochschule RheinMain werden im langgezogenen Atrium die Nischen der Brüstungen zu einer dreistöckigen grünen Wand transformiert. Die gegenüber der großzügigen Sitztreppe liegende Innenfassade wird in einen codierten Wasserfall aus Grüntönen verwandelt, welcher einen codierten Text widerspiegelt.
Als Ausgangspunkt der Installation dienen ausgewählte Texte zum Thema Lernen und Wissenschaft.
Diese bedeutenden Worte werden in ein Raster aus Farbnuancen übertragen- jedem Buchstaben wird ein Farbton zugewiesen (Buchstaben Code: A : hellgrün /  B: olivgrün / C: froschgrün D: birkengrün usw.).
So wird ein Code erzeugt, der dem Besucher ein optisches Erlebnis bietet und dennoch ein Rätsel bleibt, welches sich nur wissbegierigen und synästhetischen Menschen gänzlich offenbart.
Das Triptychon gleicht einem klassischen sakralen Kirchenfenster und das Lernzentrum wird so auch optisch zu einer ‚Wissenskathedrale‘.
Alles strebt nach oben und wirkt dennoch transparent und leicht. Die Menschen auf den unterschiedlichen Ebenen hinter den Glasbilder erscheinen schemenhaft und verändern die Farben und machen so das Bild lebendig. Ein Erlebnis welches sowohl hinter als auch vor dem Glasmosaik, einen wandelbaren Raum erzeugt und Farbspektakel bietet.
Von der Atriumseite aus gleicht die Installation einer begrünten Fassade, einer Wand aus Pflanzen und unzähliger Grüntöne und zieht die Blicke der auf der bespielbaren Treppe sitzenden Studierenden auf sich, und motiviert diese fröhlich und hoffnungsvoll zu lernen.
Das wechselnde Tageslicht wirft durch diese Glasinstallation farbige Schatten auf die Wände des LZZ.
In einem messingfarbenen (alternativ: schwarzen oder weißen) Raster werden unzählige kleine farbige Glaselemente montiert. Jedes Glasquadrat entspricht einem Buchstaben und einem Farbton. Es entsteht ein Triptychon welches zugleich Text und Bild ist.
Im Stockwerk 0 soll ein antiker Text in Farbe transformiert werden, im Stockwerk 1 ein Gedicht von C. Morgenstern und im 3 Stockwerk, wird der erste Text einer KI (künstlichen Intelligenz) in kleinen Glasquadraten  abgebildet.
Es kann aber auch ein bedeutender Text über alle drei Etage wandern - die Texte werden im Rahmen einer akribischen Recherche zu einem späteren Zeitpunkt ausgewählt.
Die naturhistorische Sammlung von Farbmitteln im Museum Wiesbaden für Wissenschaft und Forschung, kann dafür eine interessante Inspirationsquelle sein. Die Grüntöne könnten auch aus dem Werk von A. Jawlensky (Wiesbaden) stammen: eine ausgewählte Sammlung der in seinen Bildern verwendeten Farbtönen, welchen dann Buchstaben zugewiesen werden.
Die Intervention greift nur geringfügig in die Architektur des Gebäudes ein. Der gebaute Raum bleibt fast unangetastet. Es werden die drei kurzen Glasbrüstungen an einer Stirnseite des Atriums bis an die Decke „verlängert“. Das Raster ersetzt an dieser Stelle die geplante Glasbrüstung. Optisch ergibt sich dadurch ein Blickfang und entschleunigt den durch die vielen vertikalen und horizontalen Linien haltlosen Blick und schafft in homogener Feinteiligkeit eine Oase der Ruhe.
Durch ein einfaches und gezieltes Hinterleuchten könnten gegebenfalls die Farben - je nach Anlass  - verändert werden und so ein wechselndes Lichtspiel schaffen.

 

Wiesbaden HSRM 2021

3 Glasmosaike Text Code  / Messingkonstruktion

3x 8m x 8 m

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