SCHWARZENFELD

 

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"WER GLAUBT WIRD SELIG"

Die kreuzförmige Installation 'Wer glaubt wird selig' ist eine Plattform, welche zum Verweilen und Diskutieren einlädt. Dieser aus Stein und Metall geschaffene Raum dient als Metapher und Gegenpol für die zeitgenössischen Kommunikationsformen. Wir vergleichen die digitalen Kurznachrichten mit religiösen Versen - kurz, knapp und bedeutungsschwer - die Geschichten müssen gut sein damit sie die Zeit überdauern, aber nicht unbedingt wahr.

Anhand eines Textes aus den Kindertagen Jesu, welchem die Aufnahme in die Bibel verwehrt wurde, möchten wir die Menschen anregen, die bildhafte und verkürzte Sprache der heiligen Schriften im Dialog zu durchleuchten, bevor sie allzu schnell zur ultimativen Offenbarung für den Einzelnen wird. Mit grellem Laserstrahl wurde die folgende Kurznachricht in die metallene Rückenlehne der Sitzbank geschnitten:

 

 

„Der sechsjährige Jesus spielte am Ufer eines Flusses und formte aus dem weichen Lehm, den er dort fand, zwölf Spatzen. Als sein Vater Joseph ihn tadelte und fragte, warum er am heiligen Sabbath solche Dinge tue, klatschte Jesus in die Hände und rief den Figuren zu, sie sollen davonfliegen. Da wurden die Vögel lebendig und flogen laut zwitschernd davon.“ 

                                                                                                                                                                                                       [Galiläa 17.09.0006 n.Chr.]

 

Diese blumige Geschichte könnte wahr sein oder auch nicht. Wir liefern jedenfalls die versteinerten Spuren der 12 Spatzen auf der Oberfläche der Sitzbank als möglichen Beweis dafür.

 

Eine andere Geschichte erzählt dieser große monolithische Stein:

 

„Am frühen Abend eines eiskalten, aber wolkenlosen Januartages im Jahre 2014, donnerte ein 8.000 Tonnen schwerer, hausgroßer Steinkoloss durch die Weinberge Tramins und zertrümmerte ein bäuerliches Anwesen. Obwohl der riesige Felsblock mitten durchs Wohnhaus polterte, blieben die Bewohner unverletzt. Ein wahrhaftiges Wunder.“

                                                                                                                                                                                                  [Tramin 21.01.2014 n.Chr.]

 

 

Der hier zur Sitzbank transformierte Stein, wurde aus diesem 4.000 Kubikmeter großen Felsblock geschnitten. Nun hat dieser ruhige Zeitgenosse seine Geschichte erstmal auserzählt und überlässt das Wort den auf ihm Sitzenden. Mögen so noch unzählige wundersame Geschichten die Welt beleben, aber ob sie dadurch zu einem besseren Ort wird, wissen wir nicht.